Waldarbeit als Hobby: Nicht ohne Fachwissen - Untergriesbach

2022-07-29 21:06:52 By : Ms. Tina Wang

Zum fachgerechten und sicheren Durchführen von Baumfällarbeiten muss man viele Grundsätze beachten. Früher hat man zur Landwirtschaft gleichzeitig oft auch Forstwirtschaft betrieben. Die Kenntnisse im Umgang mit der Motorsäge gehörten zur Berufsausbildung. Heute gibt es immer mehr private Waldbesitzer, die keinen landwirtschaftlichen Hintergrund mehr haben.

Ihnen fehlt es oft an Wissen und wichtigen grundlegenden Fähigkeiten. Gerade im Lämmersdorfer Bereich (Landkreis Passau) stehen aufgrund der üppigen Naturverjüngung auch wichtige Waldarbeiten bei der Jungwuchspflege und Durchforstung an. Aus diesem Grunde haben sich sieben junge Männer zusammengetan, um sich unter fachkundiger Anleitung im Umgang mit der Motorsäge ausbilden zu lassen oder ihre Techniken noch zu verbessern.

Dazu trafen sich unter coronakonformen Bedingungen Günther Fischer, Simon Hell, Georg Knollmüller, Georg Meier jun., Jonathan Oberneder, Samuel Oberneder und Jakob Oberneder, um sich in einem zweitägigen Kurs in den Bereichen Theorie, Recht und Praxis zu diesem Thema unterrichten zu lassen. Lehrmeister waren bei diesem Projekt Förster Wolfgang Gutsmiedl und Forstwirtschaftsmeister Stefan Rodler.

Im theoretischen Teil vermitttelten diese zunächst, dass man für die fachmännische Waldarbeit zwingend die Schutzausrüstung braucht. Dazu gehören Schnittschutzhose, Sicherheitsschuhe, Forsthelm mit gültiger Haltbarkeit und Handschuhe.

Nächster Punkt war die technische Ausrüstung. Hier ging es um die Eigenschaften und das Verwenden von Motorsäge, Treibstoff, Kettenöl, Keilen, Axt, Fällheber für kleine Bäume, Maßband, Meßkluppe, das eigenhändige Feilen der Sägekette, Warnschildern und vieles mehr. Weiterer wichtiger Punkt war der rechtliche Teil. Wer darf mit welcher Ausbildung einen Baum fällen, welche Sicherheitsabstände sind einzuhalten, was ist mit der Absicherung des Fällbereichs und Unfallverhütung?

Nach der Theorie ging es in den Wald zur Praxis. Dort stellten sich als erstes Fragen wie: In welche Richtung hängt der Baum? Wie hoch ist der Baum? Wie ist die Krone ausgebildet? Gibt es lose oder trockene Äste? Ist der Baum faul? Wie sieht das Umfeld aus?

Es mussten also im Vorfeld erst einige Faktoren geklärt werden, wie das Überprüfen des Fällbereichs und der Fällrichtung sowie und die Fälltechnik. In zwei Gruppen wurde unter Aufsicht und Anweisung gearbeitet. Jeder Teilnehmer durfte mehrere Bäume fällen, entasten und auf verkaufstaugliches Maß ablängen. In diesem praktischen Teil wurden auch die Sicherheitsfälltechnik und der Fällheberschnitt angewendet.

Ausgerüstet mit diesem Wissen haben die Teilnehmer des Kurses nun das nötige Handwerkszeug und beste Voraussetzungen um ihre forstwirtschaftlichen Flächen eigenständig zu bearbeiten. − ls