Von Mühle zu Mühle: Hunderte Menschen in Ettenheim unterwegs - Ettenheim - Lahrer Zeitung

2022-06-10 21:32:27 By : Mr. Jack Shi

Ob zu Fuß oder per Fahrrad: Hunderte Menschen steuerten am Pfingstmontag zeitversetzt den Ettenheimer Mühlenwanderweg an. Insgesamt dürften es weit über tausend Teilnehmer gewesen sein.

Ettenheim - Hochbetrieb herrschte unter anderem an der Münchweierer Verpflegungsstation des Heimat- und Kulturvereins (KuH) an der von ihm ansonsten betreuten historischen Ablösle-Stellfalle. Dort waren 80 Sitzplätze vorbereitet gewesen – die im fliegenden Wechsel genutzt wurden. Zur Stärkung gab es neben Getränken etwa Merguez, Grillschnitzeln oder originaler Thüringer Bratwurst. Dort fand sich auch die Münchweierer Ortsvorsteherin Charlotte Götz zum Ausschnaufen ein, die zuvor mit ihrem Ehegatten am Ettenbach entlang in die Kernstadt und zurück geradelt war. Ohne elektrische Unterstützung, versteht sich. Sie behielt tagesaktuell recht: "In Münchweier ist immer was los!" So hatten zuvor einige Bürger auch noch dafür gesorgt, dass das idyllische Gelände rund ums Ablösle samt neu angelegtem Bach-Weg gemäht worden war. Die KuH-Vorsitzende Martina Neubert zeigte sich glücklich über den enormen Andrang. Der helfe ihnen, bislang coronabedingt ausgefallene Vereinseinnahmen wieder zu stabilisieren.

Viele Besucher frequentierten auf dem Rückweg der 7,5 Kilometer langen Ettenbach-Mühlenwanderstrecke von Ettenheimmünster in die Kernstadt zurück die Ablösle-Station ein zweites Mal. Denn: Dieses Jahr war die Bewirtung am Ettenheimmünsterer Endpunkt in der von Manfred Weisbach noch betriebenen historischen Mühle ausgeblieben. Grund: Sein 500 Meter langer Mühlenkanal als Abzweig vom Ettenbach war voriges Jahr wegen Bauarbeiten trocken gelegt worden. Viele Wanderer waren enttäuscht, erstmals vor verschlossenen Toren zu stehen, anstatt die dort wasserbetrieben ratternde Gattersäge in Aktion sehen zu können. Auch die Bewirtung war dort ausgefallen. Weisbach wolle erst mal wissen, wie sich städtische und übergeordnete Behörden die Zukunft des historischen Mühlen-Kleinods nach einem Jahr ohne Wasserzufuhr vorstellen. Er sei richtig sauer.

Die Fuchsmühle konnte sich vor Besuchern kaum retten. Für Bewirtung und Stimmung sorgte die Musikkapelle. Die Mühle hat neben dem im herrschaftlich-barocken Stil 1780 errichteten Haus des einstigen Klosters noch eine alte Wasserturbine zur Stromerzeugung zu bieten. Rund 240 Bankplätze standen den Gästen dort zur Verfügung. Bewirtet wurden sie von der Ettenheimer Musikkapelle neben Getränken etwa mit Schnitzel, Grillwürsten, Crêpes und gar Asia-Pfannen. Die Kuchen- und Tortentheke wurde schon frühzeitig regelrecht geplündert. Und weil die Kapellenmitglieder im Bewirtungsgeschäft eingespannt waren, unterhielt die zehnköpfige junge Bläsergruppe "Saumäßig guet", auch mit Riegeler und Grafenhausener Unterstützung im Mix mit flotten Melodien, über Märsche bis hin zu modernen Hits.

Erst die Party, dann der Hock

Erstmalig hat die Stadtkapelle Ettenheim nicht nur einen Mühlenhock am Pfingstmontag, sondern am Samstag zuvor auch eine Mühlenparty organisiert. Auf dem Fuchsmühlen Hof der Familie Kratt wurde am Samstagabend bei Cocktails oder Bier, Grillwurst und Flammenkuchen gefeiert. Einige Besucher nutzten auch den kühlen Bach bei der Mühle, um sich bei den heißen Temperaturen abzukühlen. Eingeheizt hatte den Besuchern zum heißen Wetter zusätzlich die Band "the Liverpool Beats" mit bekannten Rockklassikern aus den 1960er- und 1970er-Jahren.