Durch Stahl wie durch Butter
Seit Jahrzehnten schon werden Trennscheiben immer dünner, immer schnittiger. So zerteilen sie Metall zwar schneller, halten aber kürzer. Bei der rattenscharfen neuen Trennscheibe von Rüggeberg gibt es dieses Problem nicht.
Marienheide. Das Werkzeug durch-trennt die mächtige Stahlplatte wie Butter. Ratsch – und das Stück ist ab. „Das geht doppelt so schnell wie mit einer konventionellen Trennscheibe!“, sagt Claus Genau, der das neue Teil mitentwickelt hat. Er leitet bei Rüggeberg, Marktführer für Profi-Werkzeug, eine Abteilung, die sich „Neuproduktentwicklung und -herstellung“ nennt. Unlängst ist ihm und seinen 13 Mitarbeitern wieder ein Knüller gelungen.
Seit Jahrzehnten schon werden Trennscheiben immer dünner, immer schnittiger. So zerteilen sie Metall zwar schneller, halten aber kürzer. Die Entwickler mussten sich etwas anderes einfallen lassen. Sie kamen auf die scheinbar einfache Idee, den Durchmesser von 125 auf 150 Millimeter zu vergrößern. Die größere Scheibe legt mit jeder Umdrehung mehr Strecke zurück. Damit sie bei der hohen Schnittgeschwindigkeit nicht zerbirst, wurde sie in der Mitte mit Glasfasern verstärkt.
Die viermal längere Lebensdauer der neuen Trennscheibe (Markenname Nitocut) macht sich vor allem dort bemerkbar, wo Unmengen Material bearbeitet werden: im Behälter-, Waggon- oder Kranbau etwa. Man schafft schneller was weg und ermüdet dabei weniger. „Ergonomische Produkte sind wichtig“, spricht der 57-jährige Entwicklungsleiter ein Problem alternder Belegschaften an. „Alte Knacker wie ich können damit angenehmer händisch arbeiten.“
Das neue Produkt kam 2020 auf den Markt. Trennscheiben, die man auf handgeführten Winkelschleifern einsetzt, sind die meistverkauften Produkte des Herstellers aus Marienheide im Bergischen Land. Noch mehr Leistung herauszuholen, ist ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Die Entwickler ließen sich im eigenen Hause inspirieren. Rüggeberg fertigt auch Werkzeuge für das stationäre Trennen: Scheiben bis zu zwei Meter im Durchmesser für Trennschleifmaschinen. Das Wissen um ihren Aufbau und die physikalischen Belastungen wurde ein paar Nummern heruntergebrochen.
Im Schnitt alle zwei Jahre bringt die Firma (300 Millionen Euro Umsatz, 2.000 Mitarbeiter weltweit, davon 750 am Firmensitz) Innovationen auf den Markt. Von rund 8.500 Artikeln im Katalog sind bis zu 500 neu oder abgewandelt.
Die Kundschaft will meistens das, was sie hat, nur besser. So entsteht aber nichts wirklich Revolutionäres. Deshalb schauen sich die Entwickler die Wettbewerber, die gesellschaftlichen Megatrends und die neuen Technologien und Materialien in den Betrieben an, etwa die äußerst festen Legierungen und Keramiken.
Der Rüggeberg-Vertrieb setzt auf persönliche Vorführungen. „Boah, das geht ab!“, sei dann oft die Reaktion auf eine Neuheit. Ein Werker habe zu seinem Werkzeug eine innige Beziehung, meint Genau: Er kenne es und vertraue ihm – „und würde es nicht so ohne Weiteres austauschen“.
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